Neue "Fassade" für Monschauer Gemeindehaus

Monschauer Geschäftsleute spenden für täuschend echt aussehende Plane - Aufdruck weist auf Plan für das "Evangelische Refugium" hin

Es ist ein Ort, an dem jeder Besucher Monschaus mindestens zweimal vorbeigeht und ein Zentralpunkt der Altstadt, gleich neben der Evangelischen Kirche: das Tuchmacherhaus aus dem Jahr 1618/19, in dem sich das Gemeindehaus der Evangelischen Kirchengemeinde befindet. An nur einem Tag hat das historische Gebäude in dieser Woche eine neue Fassade erhalten. Um die Ansicht des Hauses attraktiver zu machen, brachte eine Spezialfirma eine große Plane an, die das Aussehen der eigentlichen Wand dahinter täuschend echt abbildet.

Verschönerung für die Kirchengemeinde "kostenneutral"

Angestossen hatte diese Veränderung die in Monschau neu gegründete Initiative "Zukunft mit Geschichte", die Geschäftsleute ins Leben gerufen haben. Zusammen mit der Kirchengemeinde einigte man sich darauf, die Fassade des für den Anblick der Altstadt so bedeutenden Hauses "aufzuhübschen", mit dem Trick der Kunststoffplane. Für die Kirchengemeinde geschah dies schließlich "kostenneutral", wie Pfarrer Jens-Peter Bentzin sagt, denn die Plane wurde von den Monschauer Geschäftsleuten, der Sparkasse und den an der Ausführung beteiligten Firmen gespendet.

"Geistig, geistlich und protestantisch gut."

"Im Laufe des Tages sind schon viele Passanten vor dem Haus stehengeblieben und haben in allen Sprachen darüber gesprochen, was es wohl damit auf sich hat", berichtet Pfarrer Bentzin. Denn auf der Plane ist die Idee des "Evangelischen Refugiums" beschrieben, zu dem das alte Tuchmacherhaus nach den Plänen der Kirchengemeinde umgewandelt werden soll, wenn es dafür die nötigen finanziellen Mittel gibt. "Hier planen wir in der Mitte der Stadt einen Offenen Raum, der einlädt zu Gebet und Gottesdienst, zu Miteinander, zum Austausch, zur Debatte. Geistig, geistlich und protestantisch gut", heißt es in dem Text. Die nachhaltig, ökofair und inklusiv betriebene Einrichtung soll Bewirtung und Beherbergung enthalten, aber auch die Möglichkeit für Touristen, sich in Ruhe niederzulassen, um mitgebrachten Proviant zu verzehren, ohne etwas kaufen zu müssen. "Das wir dieses Vorhaben wirklich umsetzen können, steht heute leider noch nicht zur Debatte", betont Pfarrer Bentzin. "Aber uns gehört dieses Haus, und so haben wir auch in Absprache mit den Initiatoren der Verschönerung die Gelegenheit genutzt, auf unsere Pläne hinzuweisen."

(Text: Braun, Fotos: Bentzin)

 

Zur Internetseite der Evangelischen Kirchengemeinde Monschauer Land, auf der auch das Projekt "In der Mitte evangelisch - Das Evangelische Refugium" beschrieben ist