Zur Aachener Heiligtumsfahrt 2014 ein "geschwisterliches Miteinander"

Evangelische Kirchengemeinde bereitet sich auf ökumenische Programmpunkte des katholischen Großereignisses vor - Beteiligung an Ausstellung zum Pilgern in den Religionen

Rund 100.000 katholische Pilger werden im Juni 2014 in Aachen zur "Heiligtumsfahrt" erwartet. Ihr Ziel ist die Verehrung von vier Tuchreliquien, die seit der Zeit Karls des Großen im Aachener Dom aufbewahrt werden. Seit 1349 werden sie alle sieben Jahre den Gläubigen aus aller Welt für die Dauer von zehn Tagen gezeigt. Im nächsten Jahr geschieht dies vom 20. bis 29. Juni. Die Heiligtumsfahrt verbindet sich 2014 außerdem mit den Feiern zum 1200. Todestag von Karl dem Großen und dem 600. Weihetag der gotischen Chorhalle des Doms. Über die Heiligtumsfahrt, die weiteren Jubiläen sowie das umfangreiche spirituelle und kulturelle Rahmenprogramm informierte Aachens Bischof Heinrich Mussinghoff kürzlich in einer Veranstaltung für die Medien. Doch auch die Evangelische Kirchengemeinde Aachen hat das katholische Großereignis bereits im Blick. Denn an bestimmten ökumenischen Veranstaltungen, die damit zusammenhängen, nehmen auch die Aachener Protestanten teil.

Ausstellung "Unterwegs fürs Seelenheil", Vorträge, Bibelarbeit und Tauferinnerungs-Gottesdienst

Einen Überblick über die geplanten Veranstaltungen im Umfeld der Heiligtumsfahrt, an denen auch andere Religionen und Konfessionen mitwirken, gibt Pfarrer Armin Drack von der Aachener Annakirche, die im Stadtzentrum in unmittelbarer Nähe des Doms liegt. "Wir als Evangelische werden nicht an der Heiligtumsfahrt teilnehmen", betont er. "Aber wir wollen ein geschwisterliches Miteinander leben, in all den uns verbindenden geistlichen Dingen."

So ist ein Projekt des Bistums, an dem die Evangelische Kirchengemeinde Aachen beteiligt ist, die Pilgerausstellung "Unterwegs fürs Seelenheil", die Pilgerbräuche im Christentum, Judentum, Islam und Buddhismus zeigt. Sie ist gemeinsam von EKD und Deutscher Bischofskonferenz konzipiert worden und wird in Aachen in der ökumenischen Citykirche St. Nikolaus zu sehen sein. Begleitend zur Ausstellung wird es Vorträge von Experten der verschiedenen Religionen geben, darunter auch den des evangelischen Pfarrers Joachim Wehrenbrecht.

Mittags-Meditation zieht in die Annakirche um

Während der Zeit der Heiligtumsfahrt wird die tägliche ökumenische Mittags-Meditation, die normalerweise im Dom stattfindet und die auch von Pfarrer Drack geleitet wird, in die evangelische Annakirche in der Annastraße verlegt werden. Fest in das Rahmenprogramm der Heiligtumsfahrt eingeplant ist auch ein ökumenischer Tauferinnerungsgottesdienst mit drei Stationen, dem Aachener Dom, der Annakirche und der griechisch-orthodoxen Kirche St. Michael/Hagios Dimitrios. Von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) aus soll es außerdem immer am Spätnachmittag der Tage der Heiligtumsfahrt Bibelimpulse und Bibelarbeitsangebote geben, die mit den Themen der Heiligtumsfahrt zu tun haben. Pfarrer Armin Drack wird für diese Veranstaltungsreihe die Einführung sowie einen Themennachmittag übernehmen.

'Christusfest' soll im Mittelpunkt stehen

In seiner Vorstellung der Heiligtumsfahrt 2014 ging auch Bischof Mussinghoff auf das ökumenische Verhältnis und die Beteiligung der Aachener Protestanten ein. "Die Reliquienverehrung ist für die Protestanten manchmal sehr weit entfernt", sagte er. "Aber ein 'Christusfest' können sie mitfeiern. Das soll auch hier im Mittelpunkt stehen." So heißt es auch in den Informationen des Bistums zur Heiligtumsfahrt, diese sei für viele Christen "die Gelegenheit, Gemeinschaft der Gläubigen zu erleben und Glauben neu zu erspüren. Die vier Aachener Reliquien werden dabei als Zeichen der Erlösung durch Jesus Christus gesehen. Für alle Pilger, die nach Aachen kommen, war und ist die Frage nach der Echtheit der Reliquien dabei nie von Bedeutung."

Alle Informationen des Bistums Aachen zur Heiligtumsfahrt finden Sie im Internet unter www.heiligtumsfahrt2014.de .

Zeitnah werden wir Sie außerdem auf unseren Internetseiten und im Internet-Terminkalender über Veranstaltungen mit ökumenischer und evangelischer Beteiligung informieren.