Burkhard Herpers ist Prädikant in der Kirchengemeinde Monschauer Land

Ordination im Evangelischen Gemeindehaus Lammersdorf - "Mit dem Herzen denken und Gottes Wort verkünden" - Augenmerk auf Seelsorge und ökumenische Arbeit

Einen ganz besondern Tag und den "Beginn eines neuen Lebensabschnittes" feierte am Samstag Burkhard Herpers aus der Evangelischen Kirchengemeinde Monschauer Land. Während eines festlichen Gottesdienstes, geleitet von Pfarrer Volker Böhm, wurde Herpers zum Prädikanten ordiniert. Nun kann er nach dem Recht der Evangelischen Kirche im Rheinland den Dienst an Wort und Sakrament und in der Seelsorge ausüben. Superintendent Hans-Peter Bruckhoff, der die Ordination vollzog, begründete die Ordination mit Herpers "außergewöhnlicher Gabe zur Wortverkündigung". Diese Gabe solle er künftig im Dienste der Gemeinde nutzen.

Predigt mit Appell zur Vergebung und emotionale Dankesrede

Zahlreiche Gäste aus der ganzen Eifel kamen nach Lammersdorf, um dem Gottesdienst beizuwohnen und dem frisch ordinierten Prädikanten ihre Glückwünsche auszusprechen. Dementsprechend gerührt war Burkhard Herpers bei seiner Dankesrede: "Es war nicht immer ein einfacher Weg, und ich möchte allen meinen Wegbegleitern für ihre Geduld und ihre motivierenden Worte danken!" Besonders seine Familie habe in den drei Jahren Vorbereitungszeit, in denen er viele Wochenenden auf Seminaren und theologischen Schulungen verbrachte, oft Geduld zeigen müssen. Dafür sei er sehr dankbar, sagte Herpers. Einen besonderen Dank sprach er auch seinem "Mentor" Pfarrer Volker Böhm aus, der ihn "hervorragend auf die kommende Aufgabe vorbereitet" habe.

Zuvor hatte Burkhard Herpers während des Gottesdienstes sein Talent, Gottes Worte zu verkünden, unter Beweis gestellt. In seiner Predigt mahnte er, ein jeder solle seinen Sündigern Vergebung schenken, so wie es auch im Vater unser heißt: "Oftmals vergibt Gott den Menschen, bevor wir es tun."
Er selber wolle "versuchen, öfter mit dem Herzen denken als immer nur mit dem Verstand". Herpers bezog seine Predigt auf das Buch "Lebenslänglich frei" von Angelika Blum. In diesem geht es um einen alten Mann, der wegen einer Jugendsünde eine lebenslange Hafstrafe erhalten hat. Obwohl Gott dem Mann längst vergeben hat, sind die Menschen unfähig, ihm zu verzeihen.

Prediger auf ehrenamtlicher Basis

"Die Kirche im Rheinland ist die einzige, bei der auch Gemeindeglieder ohne theologische Ausbildung zum Prediger berufen werden können", erklärte Hans-Peter Bruckhoff. Tatsächlich betont die rheinische Kirche, dass neben dem Pfarramt, dass hauptberuflich und nach Absolvierung eines theologischen Studiums ausgeübt wird, auch Gemeindeglieder, die dazu nach dem Urteil der Gemeindeleitung befähigt sind und zugerüstet wurden, den Dienst an Wort und Sakrament und in der Seelsorge ausüben können. Das strikt ehrenamtliche Amt des Prädikanten erfordert neben der Gabe der Wortverkündigung auch eine ausreichende Allgemeinbildung, biblische Kenntnisse und Verständnis für theologische Fragen.

Burkhard Herpers möchte sich nun vornehmlich auf die Seelsorge und die ökumenische Zusammenarbeit konzentrieren, bei der es durchaus noch Ausbau-Potenzial gebe, wie Pfarrer Volker Böhm feststellte. Personell sei man in der Nordeifel derzeit glücklicherweise gut aufgestellt, sodass man das inhaltliche Wirken des Prädikanten in den Vordergrund rücken könne. Herpers selbst freue sich vor allem auch darauf, dass er "einem Bibeltext eine persönliche Wertung und Interpretation geben" könne.

(Text und Fotos: Stephan Klumpp)