"Unser Leben sei ein Fest"

Schulfest der Viktoriaschule Aachen - Schüler und Schülerinnen stellen Ergebnisse der Projektwoche vor

Unter dem Motto „Unser Leben sei ein Fest“ hat die Viktoriaschule Aachen am vergangenen Wochenende ihr Schulfest gefeiert. Zum Schuljahresbeginn hatte es an dem einzigen evangelischen Gymnasium Aachens traditionell eine Projektwoche gegeben, deren Ergebnisse die Schülerinnen und Schüler allen Gästen vorstellten.

Schulleiter Axel Schneider eröffnete das Fest mittags im Rondell auf dem Schulhof. Auch viele Vertreter der Kirchen und ehemalige Schüler waren dabei. Schneider ermunterte die Schulgemeinde, aufeinander zuzugehen, Kontakte zu knüpfen und gemeinsam die Fülle der Möglichkeiten zu entdecken. 800 Schüler und 63 Lehrer sind derzeit an der Viktoriaschule. Mit Liedern wie „Aufstehen, aufeinander zugehen“ und „Unser Leben sei ein Fest“ gab Schneider das Ziel hinter dem Programm vor und alle sangen lautstark mit.

Projektergebnisse zeigen Schulumgebung und "Öcher Bösch"

Die Fünftklässler haben die nächste Umgebung ihrer neuen Schule erkundet. Die Ergebnisse zeigten sie in ihren Klassenräumen. In der Pausenhalle drehte sich alles um den "Öcher Bösch": Beim Waldprojekt der drei sechsten Klassen gab es von B wie Baum bis W wie Wald Präsentationen und Möglichkeiten zum Mitmachen. Physikalische Experimente, die "Italienreise" der Stufe Q1 oder die Präsentation "Maya, Inka und Azteken" der Klasse 7a - der Vielfalt waren keine Grenzen gesetzt. "Das Schulfest bietet eine gute Gelegenheit zu zeigen, was außer unseren Chören, dem Orchester und dem Zirkus sonst noch alles zu bieten haben", betont Schneider.

Begegnung mit Grinsekatze und Herzkönigin

Regisseurin Eva Weissenböck brachte mit 17 Schülern der Theatergruppe der Stufe Q1 die Geschichte von "Alice im Wunderland" auf die Bühne. Im Rahmen der Projektwoche hatten die Jugendlichen die Vorlage eigens umgeschrieben und fleißig geprobt. Die Hauptrolle der Alice übernahm Anne Bontzek. Im Juni soll es eine weitere öffentliche Aufführung geben, eventuell im Theater K.

Erlöse für Brasilien-Projekt der Schule

In der Pausenhalle und in der Außengastronomie der Cafétoria stärkten sich die Besucher zwischendurch. Alle Erlöse sowie die Spenden des Bücherflohmarkts kommen dem Brasilien-Projekt der Schule zugute. Guido und Viola Hinz engagieren sich für eine Landwirtschaftsschule im brasilianischen Garrafao in Espirito Santo. „Die Schule bietet praxisnahen Unterricht. Bildung ist der Grundstein, um die gesellschaftliche Situation zu verbessern“, betont Guido Hinz, der sich 2012 zuletzt vor Ort ein Bild machte. Seine Kontakte bestehen bereits seit 1995, als Hinz beim Evangelischen Kirchentag einen brasilianischen Pastor kennenlernte. „Garrafao liegt in einer evangelisch geprägten Gegend mit pommerschen Einwanderern, welche die lutherische Tradition bei der Besiedlung des Urwalds mitgebracht haben“, erklärt der Lehrer für Informatik, Physik und evangelische Religionslehre.

Gute Atmosphäre in der "Oase"

An einem Stand im Foyer informierten der Förderverein unter Vorsitz von Hans-Werner Selbach und die Schulstiftung über ihre aktuellen Aktivitäten. In der vergangenen Zeit waren der neue Andachtsraum und der Umbau der Schwimmhalle zum Cafétoria vor drei Jahren besondere Erfolgserlebnisse. Die Schüler haben für den Andachtsraum den Namen „Oase“ gewählt: In warmen Farben erlebt man hier bei den Frühschichten mit Guido Hinz, bei stillen Momenten oder Besinnungs- und Betrachtungszeiten in der Mittagspause eine gute Atmosphäre. Schulleiter Schneider persönlich führte beim Schulfest Gäste durch die Oase.

Förderverein unterstützt zahlreiche Projekte

Auch die Modernisierung der Turnhallen an der Viktoriaschule ist eine Maßnahme, die der Förderverein unterstützt. Der Umbau der kleinen Turnhalle ist bereits abgeschlossen, die größere Halle wird nach den Herbstferien fertig sein.

Viele weitere kleine Projekte werden außerdem gefördert: Im Rahmen von „Teens for Kids“ spielen Viktorianer mit den Kindern in der Grundschule Beekstraße Theater. Im Rahmen eines Peerprojekts von Caritas und Diakonie werden Oberstufenschüler ausgebildet, um mit jüngeren Schülern über Drogenprobleme zu diskutieren.

Darüber hinaus unterstützt der Förderverein Fahrten nach Ausschwitz, an der jedes Jahr Ende Januar 20 Schüler teilnehmen können. Kürzlich finanzierte der Förderverein zudem ein Schülerlabor in Monheim – denn außerschulische Lernorte und zusätzliche Kräfte für den Schulalltag sind dem Verein ein Anliegen, um die Qualität des Lehrens und Lernens ständig zu gewährleisten und zu verbessern.

Zum Ausklang des vierstündigen Programms gab es eine Andacht im Rondell, die das Schulfest stimmungsvoll abrundete.

(Text und Bilder: Nina Krüsmann)

 

Die Viktoriaschule ist ein Gymnasium in freier Trägerschaft der Evangelischen Kirche im Rheinland. Die Viktoriaschule ist staatlich anerkannt, ihre Zeugnisse und Abschlüsse sind denen öffentlicher Schulen gleichgestellt. Die Schule unterliegt der staatlichen Schulaufsicht, hat aber im Vergleich zu öffentlichen Schulen einen größeren Freiraum für pädagogisches Handeln in Unterricht oder Erziehung und auch bei Entscheidungen wie der Anstellung von Lehrkräften. Als kirchliche Schule will die Viktoriaschule jungen Menschen im Geist der Liebe und Freiheit helfen, ihre Bestimmung als Mensch zu verstehen, ihr Leben zu bejahen und zu gestalten. Deshalb soll das Lernen offen sein für die religiöse Dimension des menschlichen Lebens.