Weihnachtssingen auf dem Tivoli ein überwältigender Erfolg

Erstes großes Aachener Weihnachtssingen übertraf mit 5000 Besuchern bei weitem die Erwartungen der Veranstalter - Gänsehautgefühl bei Weihnachtsliedern und Alemannia-Hymnen

Als schon zwanzig Minuten vor dem offziellen Einlass die Besucher begannen, in das Tivoli-Stadion zu strömen, atmeten Pfarrer Siegmar Müller von der Freien Evangelischen Gemeinde und Andrea Kett von der katholischen Kirche in Aachen auf: Die Einladungen zum ersten großen Weihnachtssingen waren in der Bevölkerung offenbar gut angekommen. Als um 18.40 Uhr bereits alle Sitzplätze belegt waren und die Stehplatz-Ränge zusätzlich geöffnet werden mussten, war klar, dass die christlichen Kirchen mit ihrer Idee zu "O Tivoli, o Tivoli - wie schön sind deine Stimmen" genau ins Schwarze getroffen hatte. Und zu Beginn des Singens trauten sie dann kaum ihren Augen, denn immer mehr Fußball- und Weihnachtsfans erschienen weiterhin, so dass schließlich um die 5000 Besucher gemeinsam bei Kerzenschein die Alemannia-Hymne "You never walk alleng" mit Jupp Ebert anstimmten und danach die speziell auf den Tivoli umgedichtete Version von "O Tannenbaum".

"Die Stimmung war einfach klasse"

"Es war einfach überwältigend", sagte Pfarrer Siegmar Müller nach der Veranstaltung. "Jeder, der nicht hier war, hat echt was verpasst! Stimmung war einfach klasse, und auch die Organisation ist reibungslos gelaufen. Nur hätten wir natürlich nie gedacht, dass annähernd so viele Leute kommen." Auch der "Nikolaus", der für die Alemannia-Fan-IG Schokonikoläuse unter den Anwesenden verteilte, war von der ungewohnten Atmosphäre im Stadion begeistert. "Das Stadion ist wunderschön und wird auch wieder bessere Zeiten erleben", sagte er. "Die Veranstaltung heute trägt dazu bei, wieder eine Stimmungs ins Stadion zu bringen wie wir sie vom Alten Tivoli gekannt haben. Den Organisatorn ist dafür nicht genug zu danken!"

Auch Stadionsprecher Robert Moonen, der durch das Programm führte, konnte es nicht fassen. "Das meistgehörte Wort heute hier war sicher 'unglaublich'", sagte Moonen. "Ich habe in diesem Stadion schon viel erlebt, aber noch nicht, dass die Menschen schon Tränen der Rührung in den Augen hatten als sie hereinkamen."

Evangelischer Posaunenchor leistet musikalischen Beitrag

Einen wesentlichen musikalischen Beitrag zum Gelingen des Weihnachtssingens leisteten neben dem Jugendchor des Bischöflichen Pius-Gymnasiums, dem Musikverein Rott und dem Gospelchor der International Christian Fellowship (ICF) Aachen auch der Posaunenchor der Evangelischen Kirchengemeinde Aachen unter der Leitung von Christoph Land. Während Christoph Land das große Publikum auf dem Tivoli ganz gelassen betrachtet und darauf hinweist, dass seine Gruppe auch schon beim ökumenischen Gottesdienst zum CHIO vor ähnlich vielen Menschen im Reitstadion gespielt habe, sind manche seiner Musikanten von der schwarz-gelben Fußball-Kulisse doch noch mehr angetan." Es ist einfach wunderbar", strahlt zum Beispiel Vera Kaim, die im Posaunenchor Trompete spielt. "Ich gehe auch zu den Heimspielen der Alemannia, denn ich finde, wenn man Fan einer Mannschaft ist, sollte man das auch in schweren Zeiten bleiben. Für mich ist es total beeindruckend jetzt hier vor den ganzen Zuschauern zu stehen!"

Entscheidung über erneute Veranstaltung im Jahr 2014 noch offen

Mit der Lesung der Weihnachtsgeschichte aus dem Lukasevangelium und dem Vortrag eines Gebets hatten Siegmar Müller und Andrea Kett als Veranstalter von Seiten der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Aachen auch zusätzlich zu den Advents- und Weihnachtsliedern die christliche Botschaft in das Programm eingeflochten. Schon während und unmittelbar nach der Veranstaltung wurden beide von vielen Besuchern gefragt, ob für das kommende Jahr und in Zukunft nun weitere Weihnachtssingen geplant würden. "Also ich würde es auf jeden Fall im nächsten Jahr gerne wieder machen", sagte Andrea Kett spontan. Bei weiteren Veranstaltungen könne man sich dann auch auf die zu erwartende Zahl der Besucher besser einstellen und entsprechende Vorkehrungen treffen, so dass alle gut hören und sehen und genügend Liederhefte vorrätig seien. Auch die Finanzierung des aufwändigen Events durch Sponsoren müsse noch ausgeweitet werden.  "Aber dann kann ich mir gut vorstellen, dass wir als Kirchen wieder dabei sind!"