„5000 Brote – Konfis backen Brot für die Welt“

Dies ist der Name einer bundesweiten Aktion, die von dem Zentralverband des deutschen Bäckerhandwerks, der evangelischen Kirche in Deutschland, kurz EKD, und Brot für die Welt ins Leben gerufen wurde. Das Ziel der Aktion ist es, 5000 Brote zu backen, deren Verkaufserlös Kinder- und Jugendhilfeprojekten in Kolumbien, Asien und Afrika zugute kommt. In der Konfirmandenarbeit beschäftigen sich die Jugendlichen zusätzlich mit der Lebenssituation der Kinder in diesen Ländern.

Handarbeit in der Bäckerei Zimmer

Auch die Konfis der evangelischen Trinitatis-Kirchengemeinde im Schleidener Tal beteiligten sich an der Aktion.
Knapp 30 Jugendliche versammelten sich am Morgen des 27. September in der Bäckerei Zimmer in Sistig. Hochmotiviert wurden sie von Bäckermeister Siegwin Zimmer, seinem Sohn Patrick und dem Lehrling Peter empfangen. Nachdem sich alle mit Schürzen und Mützen ausgestattet hatten, konnte es losgehen. Als erstes mussten sie von den rund 58 Kilo vorbereiteten Teig jeweils 500 g abwiegen. Danach mussten Hände und Arbeitsplatte mit Mehl bedeckt werden und der Teig rund geformt werden. Doch das ist gar nicht so einfach wie es sich anhört, wie die Konfis feststellen mussten, denn der Teig blieb leicht an den Händen kleben und das Brot wollte auch nicht immer rund bleiben. Zwischenrufe wie „Ist das klebrig!“ waren nicht nur einmal zu hören.

Spaß und Engagement

Nachdem die Brote nun endlich geformt waren, mussten sie zunächst garen. Dabei gingen die Brote auf. Danach kamen sie nur noch für 45 Minuten in den Backofen. Währenddessen konnten sich die jungen Bäcker mit Köstlichkeiten aus der Bäckerei stärken.
Trotz mehliger Gesichter und klebriger Hände waren sich alle sicher: Spaß hat es auf jeden Fall gemacht. Nicht nur, weil sie etwas Neues gelernt haben, sondern auch, weil sie sich für einen guten Zweck engagiert haben. Dem 13-jährigen Patrick aus Kall hat das Backen sogar so viel Spaß gemacht, dass er sich vorstellen könnte, später einmal diesen Beruf zu ergreifen. Das einzige was ihn davon jedoch noch abhalte, sei dass er „kein Freund von frühem Aufstehen ist“, erzählt er lachend.

Jesus und die Speisung der 5000

Ihren Ursprung findet die Aktion in der biblischen Geschichte der „Speisung der 5000“, bei der Jesus mit 5 Broten und 2 Fischen 5000 Menschen satt machte, so dass noch 12 Körbe übrig blieben.

Für Pfarrer Oliver Joswig aus Hellenthal ist diese Geschichte auch heute noch von Bedeutung. „Bei der Speisung der 5000 dachte man schon man hätte nicht genug, aber trotzdem wurden am Ende alle satt. So ist das auch bei dieser Aktion. Es gibt eigentlich genug auf der Welt – es ist nur falsch verteilt. Wir wollen den Konfirmanden ein Gefühl dafür geben, dass nicht alles selbstverständlich ist“, erklärt er.

Kein Vergleich zur Supermarktware

Auch Bäckermeister Siegwin Zimmer hält die Aktion für eine gute Sache. Er ist selbst Christ und findet es wichtig, soziales Engagement zu zeigen. Außerdem möchte er damit ein Zeichen gegen die heutige Wegwerfgesellschaft setzen. „Jedes Produkt, das wir machen geht, durch unsere Hände und ist nicht mit Supermarktwaren vergleichbar. Jedes selbstgemachte Brot, das zuhause auf dem Tisch liegt, isst man, es wird nicht weggeworfen.“
Mit ihren 120 Broten haben die Konfis der evangelischen Trinitatis Kirchengemeinde im Schleidener Tal auf jeden Fall einen Schritt in Richtung der 5000 Brote gemacht.

Insgesamt wurden über 250 Brote gebacken, für die am Ende 973,40€ zusammenkamen. Die Brote wurden am Sonntagmorgen nach der Aktion bei den Gottesdiensten in den umliegenden Gemeinden der evangelischen Trinitatis Kirchengemeinde Schleidener Tal verkauft.

Jana Schruff