Luftballon-Aktion für Toleranz an der Bilal-Moschee

Evangelischer Kirchenkreis Aachen unterstützt Aktion für Toleranz und Verbundenheit

Der Arbeitskreis "Dialog der Religionen" hat am vergangenen Dienstag zu einer "Aktion für Toleranz" an der Bilal-Moschee eingeladen. Rund 150 Besucher ließen 500 bunte Luftballons in den Himmel steigen, um sichtbar zu machen, dass Aachen eine bunte und vielfältige Stadt ist. Diese Aktion bezieht deutlich Position gegen die politisch umstrittene Gruppierung Pro NRW, die aktuell die Bilal-Moschee verbal scharf angreift und immer wieder versucht, Zwietracht zu säen. Dagegen nimmt der Dialog der Religionen deutlich Stellung ein. "Wir gehen aufeinander zu" stand deshalb auf den Anhängern der Luftballons geschrieben.

Evangelisch-Muslimische Verbundenheit

Für den Evangelischen Kirchenkreis war Pfarrer Hans Christian Johnsen dabei. "Wir drücken mit dieser Aktion unsere Verbundenheit für unsere muslimischen Mitmenschen aus. Die Mitglieder der Bilal Moschee engagieren sich seit vielen Jahren im Aachener Dialog der Religionen und fördern konstruktiv das Zusammenleben in Vielfalt", betonte Johnsen in seiner Ansprache. Die Gemeinde sei ein verlässlicher Partner bei gemeinsamen Aktivitäten wie dem Tag der Integration, dem christlich-muslimischen Frauengespräch, dem Friedensmahl der Religionen und vielen anderen Gelegenheiten.

50. Jahrestag der Grundsteinlegung

Die Luftballon-Aktion war eingebunden in die Feier zum 50. Jahrestag der Grundsteinlegung der Moschee. Vor 50 Jahren, am 13. Mai 1964, wurde der Grundstein für die Bilal-Moschee als eine der ersten Moscheen in Deutschland gelegt. Gegründet, um Studierenden der RWTH aus muslimischen Ländern die Ausübung ihrer Religion zu ermöglichen, ist die Moschee nun seit langem ein fester Teil des Stadtbildes. Inzwischen steht das Gebäude sogar unter Denkmalschutz. "Wir erleben die muslimische Gemeinde als sicheren und verlässlichen Dialogpartner. Beispiele gemeinsamer Aktivitäten sind unter anderem beim Tag der Integration, im christlich-muslimischen Frauengespräch, dem Friedensmahl der Religionen und bei vielen weiteren Gelegenheiten immer wieder deutlich spürbar", erklärt Ernst. Die Bilal-Moschee sei ein wertvolles und engagiertes Mitglied des Aachener Dialogs der Religionen und des Aachener Lebens allgemein - sie fördere konstruktiv das Zusammenleben in Vielfalt durch eigene interkulturelle Öffnung.

"Dialog der Religionen" möchte Zeichen für Toleranz setzen

Im Arbeitskreis "Dialog der Religionen in Aachen" sind 20 Religionsgemeinden aus sieben Glaubensrichtungen (Aleviten, Baha'i, Buddhisten, Christen, Hindus, Juden und Muslime) miteinander im Gespräch. Der "Dialog der Religionen" möchte mit seiner Aktion ein Zeichen für Toleranz und Verständigung, für Verbundenheit und Respekt setzen. Damit soll besonders die Unterstützung für die muslimischen Einwohner ausgedrückt werden. Der Dialog der Religionen möchte bewirken, dass alle Menschen muslimischen Glaubens sich in Aachen - in dieser offenen und freundlichen Stadt - zuhause fühlen und unbehelligt leben können. Die Stellungnahme vom Arbeitskreis "Dialog der Religionen" ist online einsehbar unter www.dialog-der-religionen-aachen.de.

(Text & Fotos: Nina Krüsmann)