Pfarrerin Bettina Donath-Kreß an der Arche in ihr Amt eingeführt

Schon seit 2006 im Aachener Westen zu Hause - Superintendent Bruckhoff: Amtseinführung "längst überfällig"

Im feierlichen Rahmen fand am Sonntag die offizielle Amtseinführung von Pfarrerin Bettina Donath-Kreß an der Arche statt. Pfarrer Hans-Peter Bruckhoff, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Aachen, betonte, diese Amtseinführung sei längst überfällig gewesen. "Schon seit langer Zeit ist Donath-Kreß hier zuhause und bietet den Gemeindemitgliedern ein Zuhause", stellte Bruckhoff anerkennend fest. Trotzdem sei die Einführung nicht eher möglich gewesen.

Besetzung mit Genehmigung der Landeskirche

Dass sich das Presbyterium im Gemeindebereich Aachen-West ganz bewusst gegen eine offene Ausschreibung der vakanten Pfarrstelle entschieden hat, darf sich die „Neue“ getrost als Kompliment anrechnen lassen. Das Kirchenleitungsgremium wollte nämlich keine andere als die 52-Jährige. Diese Vorgehensweise bei der Neubesetzung der Stelle bedurfte eigens einer Genehmigung bei der Landeskirche. Für die Gemeinde ist dies ein absoluter Glücksfall: Bereits seit 2006 hat Donath-Kreß an der Arche und am Dietrich-Bonhoeffer-Haus gearbeitet, nämlich als Entlastung für Pfarrer Mario Meyer oder als Vertretung für Pfarrerin Heike Hirt. Nach dem Ausscheiden von Hirt vor einem Jahr hat sie nun ihre Nachfolge angetreten. Der Einführungsgottesdienst wurde musikalisch gestaltet vom Ensemble „Westwind“, das seit zehn Jahren seine Heimat an der Arche hat. Im Gottesdienst ging Superintendent Bruckhoff auch darauf ein, was eine Pfarrerin ausmacht: „Frau Donath-Kreß soll als solche Dienerin Gottes sein. Treue und Gehorsam im Sinne ganzer Hingabe sind wichtig.“

Schwerpunkt in der Trauerarbeit

Während Pfarrer Meyer sich vorwiegend auf die Arbeit mit Jugendlichen und Familien konzentriert, sieht Donath-Kreß ihren Schwerpunkt in der Seelsorge für Menschen am Ende ihres Lebens, der Arbeit in Altenheimen, der Trauerarbeit und dem Hospizdienst. „Die Seelsorge ist die Nagelprobe unseres Dienstes. Dafür und gerade für die Trauerarbeit gibt es kein Patentrezept. Gerade in turbulenten Zeiten ist es schwer, es allen recht zu machen. Wir wünschen unserer neuen Pfarrerin, dass sie Trost spenden kann und selbst in schweren Stunden Beistand erfährt“, sagte Bruckhoff.

Predigt über Freude und Leid

In ihrer Predigt betonte Donath-Kreß, dass das Leben im Allgemeinen und ganz besonders in der Gemeinde aus Freude und Leid, aus der ganzen Bandbreite menschlichen Lebens bestehe. „Freut Euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden heißt es in der Bibel“, zitierte die neue Pfarrerin. „Freude und Leid liegen oft dicht beieinander und bieten die ganze Fülle des Lebens. Wir müssen uns nur in unserer Mitte umschauen, um dies zu erkennen. Da sind fröhliche Gesichter, aber auch Sorgen. Nöte, ungelöste Probleme und unbeantwortete Fragen“, sagte Donath-Kreß weiter. Das stelle uns alle und sie im Besonderen vor eine Herausforderung.

Die in Remscheid aufgewachsene Pfarrerin hat eine Ausbildung als Trauerbegleiterin absolviert, war auch zehn Jahre im Schuldienst tätig, nämlich an den Realschulen in Herzogenrath-Kohlscheid und in Stolberg. Donath-Kreß ist mit einem Arzt verheiratet, das Ehepaar hat einen Sohn und eine Tochter.

Kirchenneubau im Blick

„Donath-Kreß hat die Schattenseiten der Personalpolitik miterlebt. Und was sie auszeichnet ist, dass sie trotz dieser Erfahrungen ihren Weg gegangen und immer noch bei uns ist“, freute sich Bruckhoff.
Vor der Fertigstellung des geplanten Kirchenneubaus für Aachen-West an der Vaalser Straße gibt es im Aachener Westen weiterhin eine räumliche Aufteilung. Pfarrer Meyer ist für das Dietrich-Bonhoeffer-Haus zuständig, Donath-Kreß für die Arche. Nach dem Neubau werden beide Häuser aufgegeben, dies bedeute für den Aachener Westen einen Aufbruch und viele neue Chancen, wie Donath-Kreß betont.


(Text und Bilder: Nina Krüsmann)