Sanierung des Ökumenischen Gemeindezentrums Stolberg hat begonnen

Gemeindehaus für Arbeiten bis Ende Oktober geschlossen – Pfarrer Jens Wegmann und Pastor Hans-Rolf Funken erneuern Beschriftung des Hauses

Mit dem Beginn der Sommerferien haben jetzt auch die Umbauarbeiten des Ökumenischen Gemeindezentrums in Stolberg begonnen. Schon seit mehr als einem halben Jahr hatten evangelische und katholische Christen das zuvor evangelische Gemeindezentrum gemeinsam genutzt. Die Verträge zur Schaffung des ökumenischen Gemeindezentrums waren im Juli 2013 unterschrieben worden. Bei einem Pressetermin am Freitag teilten die Pfarrer Jens Wegmann und Hans-Rolf Funken sowie Mitglieder der katholischen Kirchengemeinde St. Lucia Stolberg und der evangelischen Kirchengemeinde Stolberg mit, wie die Sanierung des gemeinsamen Gebäudes nun vorangehen wird.

Sanierungen in jedem Bereich des Gebäudes

Hauptpunkte der Baumaßnahmen werden die Verbesserung des Brandschutzes und der Fluchtwege, die energetische Optimierung und die Optimierung der Nutzungsmöglichkeiten sein. Dies bedeutet zum Beispiel, dass eine neue Brennwert-Gasheizung und neue Fenster und Türen eingebaut werden. Aus dem Obergeschoss wird eine zweite Fluchttreppe aus Stahl ins Freie führen. Die Sanitär-Anlagen werden erweitert, große und kleine Räume sollen verbunden oder erweitert werden, so dass sie variabler nutzbar sind. Um auch multimedial auf dem aktuellen Stand der Technik zu sein, wird das Gemeindezentrum mit neuer Beleuchtungs- und Beschallungstechnik ausgerüstet.

Gemeindezentrum bis Ende Oktober geschlossen

Zusammen mit Pastor Hans-Rolf Funken und Pfarrer Jens Wegmann vollzogen Baukirchmeister Ulrich Rienäcker und Finanzkirchmeister Karl-Gottfried Freyberger bei dem Pressetermin schon selbst eine längst fällige Erneuerung: Sie ersetzten die alte Beschriftung des Evangelischen Gemeindehauses Frankental mit dem neuen Schriftzug „Ökumenisches Gemeindehaus“. Es sei ihnen aber wichtig, so die Verantwortlichen, dass nicht nur der Titel des Gemeindezentrums sich ändere. Das Haus soll von Christen beider Konfessionen in Zukunft noch stärker gemeinsam genutzt werden, zum Beispiel für Treffen der Frauenhilfe, Kindergottesdienste, Konfirmanden- und Firmgruppen, Chorproben oder Tanzkreise. „Was wir hier schaffen, ist etwas ganz Besonderes“, so Pfarrer Wegmann. „Seit der Schlüsselübergabe vor einem Jahr haben schon katholische und evangelische Gruppen das Haus mit Leben gefüllt. Wenn es nach der Sanierung wieder offensteht, wollen wir dann aber auch neue ökumenische Projekte in Gang setzen, die sich an Mitglieder beider Gemeinden richten.“ Geschlossen bleibt das Haus voraussichtlich bis Ende Oktober. In dieser Zeit weichen alle Gruppen in andere Gebäude der Gemeinden aus. Danach wird es im Ökumenischen Gemeindezentrum sechs Veranstaltungsräume mit einer Kapazität von 20 bis 300 Personen geben.

Kosten werden geteilt

Die Kosten der Umbau- und Sanierungsmaßnahmen schätzen Kirchbaumeister Ulrich Rienäcker und Rendant Helmut Gottfried auf rund eine halbe Million Euro. Die Unterhaltung des Gebäudes kostet pro Jahr etwa 50.000 Euro. Beide Posten teilen die evangelische und die katholische Seite sich nun. Das 1968 erbaute Gemeindezentrum wurde im Jahr 1995 bereits einmal komplett saniert. Auch das Dach wurde bereits erneuert, mit einer Wärmedämmung, die noch fast dem heutigen Standard entspricht. Barrierefrei ist das Gebäude ebenfalls schon.

"Alle Gruppierungen sollen hier eine Heimat finden"

"Wir freuen uns schon darauf, wenn das Haus nach der Sanierung wieder mit Leben gefüllt ist", sagte Pfarrer Jens Wegmann am Freitag. "Alle Gruppierungen sollen hier eine Heimat finden." Und Pfarrer Hans-Rolf Funken fügte hinzu: "Uns ist es wichtig, dass das Verbindende zwischen den Konfessionen gesehen wird. Dieses Gemeindehaus ist der 'Ernstfall der Ökumene'".

 (Text und Bilder: Annika Huizing)