Pfarrer Dietrich Tappenbeck feierte den 50. Jahrestag seiner Ordination in Alsdorf

Feier in der Martin-Luther-Kirche - Besuch aus Indonesien

"Das wird ein langer Gottesdienst": Da war sich Christian Tappenbeck ganz sicher. Schließlich kennt er seinen Vater und weiß, dass dieser schon einmal gerne ausführlich predigt. Und tatsächlich ließ es sich Pfarrer Dietrich Tappenbeck beim Jubiläumsgottesdienst anlässlich seines 50. Jahrestages zur Ordination nicht nehmen, eine lange Predigt zu halten. Bei den Vorbereitungen zum Gottesdienst hatte dazu sein Neffe Friedrich von Kymmel, selbst Geistlicher und derzeit als Militärpfarrer dienstverpflichtet, einen Stuhl eingerichtet, von dem aus der 77-jährige ohne Probleme seine Predigt ablesen konnte. Gehaltvolle Predigten sind die eine Seite eines solchen Jubiläums, das übrigens genau am Stichtag gefeiert wurde, die Feier an sich die andere Seite. "Zwei Wochen lang hat er sich Gedanken über die Predigt gemacht", so Sohn Christian weiter, "und schon vor einem halben Jahr mit den Planungen für das Jubiläum begonnen."

Geschenke vom Kindergarten und Besuch aus Indonesien

Der Jubilar selbst zeigte sich sehr entspannt und freute sich nicht nur über die Kinder des an die evangelische Lutherkirche im Zentrum von Alsdorf angegliederten Kindergartens. Die sangen fröhlich und überreichten Dietrich Tappenbeck eine selbst gestaltete Kerze mit schönen Erinnerungsstücken. Als die Kerze längst ihren Platz in der Kirche gefunden hatte und die Kinder ihrerseits mit ihren Gaben - ein paar Sets zum Seifenblasenmachen - draußen spielten, sang drinnen der Städtische Chor Alsdorf. Unter der Überschrift "Christus hat viele Gesichter" hatte dazu das Jubiläums-Vorbereitungsteam einen schönen Gottesdienst gestaltet. Mit dabei war die Sekretärin der Partnerschaftskirche im indonesischen Humbang Habinsaran, Mery Simamarta, die zugleich auch Priesterin ist. Bei ihrer ersten Visite im befreundeten Kirchenkreis in Deutschland kam sie aber nicht nur zu Besuch. Sie war auch Teil der neuerdings als "Triangel" bezeichneten Freundschaft und Partnerschaft des Evangelischen Kirchenkreises Aachen, der indonesischen Seite aus Humbang Habinsaran und der Partnerschaft mit einer Gemeinde im afrikanischen Tansania. Deren Partnerschaftsausschuss tagte vor dem Gottesdienst und behandelte aktuelle Fragen.

"Immer Spuren, die übrig bleiben"

Doch auf die wichtigste Frage des Tages "Wie geht es Ihnen heute?" hatte Dietrich Tappenbeck schließlich auch noch eine Antwort. "Heute geht es mir relativ ordentlich", sagte der Jubilar, "denn es gibt immer Spuren, die übrig bleiben." Dieser Abend in Alsdorf wird sicherlich zu den Spuren gehören, die ihm noch länger im Gedächtnis bleiben, denn neben dem Gottesdienst gab es anschließend im Luthersaal noch einen lockeren Empfang, bei dem Tappenbeck auch auf seine anderen Lebensstationen zurückblicken konnte. So war er von 1966 bis 1974 in Indonesien als Missionar tätig, zwischen 1975 und 1981 war er in Mülheim an der Ruhr im Amt, zwischen 1981 und 1985 zog es ihn nach Jakarta, und von 1985 bis zu seiner offiziellen Pensionierung im Jahre 2002 war er in Alsdorf als Pfarrer Zuhause. "Er nimmt sich immer zu viel vor", verriet Sohn Christian noch abschließend. Und so wurde es nicht nur ein langer Gottesdienst in Alsdorf, sondern auch eine schöne Jubiläumsfeier mit vielen tollen Rückblicken und Geschichten aus fünf Jahrzehnten Pfarrerleben.

(Text & Bilder: Markus Bienwald)