Telefonseelsorge Aachen-Eifel: 500.000 Gespräche in 40 Jahren

Ein offenes Ohr für Menschen in Not - Erika Janssen und Christa Moré nach 40 Jahren ehrenamtlicher Arbeit verabschiedet

Wenn das Telefon klingelt, geht es oft um Krankheiten, Ängste oder Depressionen. Bei all diesen Problemen und Themen helfen die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Telefonseelsorge Aachen-Eifel, einem Zusammenschluss des Bistums Aachen und des evangelischen Kirchenkreises, seit nunmehr 40 Jahren – Tag und Nacht an 365 Tagen im Jahr.

Gegründet wurde die Telefonseelsorge Aachen-Eifel von Pfarrer Toni Jansen und Superintendent Friedhelm Lindner am 1. November 1975. 20 Frauen und sieben Männer durchliefen vor dem Start des Angebots die Ausbildung zum Telefonseelsorger. Unter ihnen auch Erika Janssen und Christa Moré, die nun nach 40 Jahren ehrenamtlichen Engagements aus dem Team der Telefonseelsorge verabschiedet werden. Glückwünsche erhielten die beiden Jubilarinnen von Generalvikar Dr. Andreas Frick und Superintendent Hans-Peter Bruckhoff. „Sie haben das wertvolle und unverzichtbare Angebot der evangelischen und katholischen Kirche in den vergangenen 40 Jahren mitgetragen. Jeder, der die Nummer der Telefonseelsorge wählt, findet Tag und Nacht ein offenes Ohr, einen Zuhörer. Alle Probleme können besprochen werden, ganz egal welcher Art. Das ist auch ein Zeichen für die Nähe der Kirche zu Menschen in Not", betont Frick. Und Superintendent Hans-Peter Bruckhoff ergänzt: „Ich erinnerte mich an meine Zeit in Düsseldorf, wo ich die Ausbildung in der Telefonseelsorge begonnen habe. Nachts, am Telefon fühlt sich eine Stadt ganz anders an, wenn Menschen aus den Dunkelheiten ihres Lebens anrufen. Unser Telefonseelsorge in ökumenischer Trägerschaft, Frank Ertel und das ganze ökumenische Team leisten hier mit dem Stab der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden und dem Kuratorium eine ganz hervorragende Arbeit. Der Sinn, der in dieser Arbeit liegt und der Zuspruch, den dieser Dienst erfährt, sind in unserer Zeit und Gesellschaft sehr überzeugende und Zeugnis gebende Lebensäußerungen unserer Kirche."

Jeder kann anrufen - keine Tabuthemen

Mittlerweile zählt die Telefonseelsorge Aachen-Eifel mehr als 80 Ehrenamtliche. Rund 500.000 Gespräche wurden in den vergangenen 40 Jahren geführt. Der Bedarf ist also weiterhin hoch. „Außerdem", so sagt Pfarrer Frank Ertel, Leiter der Telefonseelsorge Aachen-Eifel, „gibt es in ganz Deutschland kein vergleichbares Angebot." Bei der Telefonseelsorge kann jeder anrufen und sich melden, es gibt keine Tabuthemen: Wer anruft, muss nichts, kann aber etwas tun. Seit 2005 ist die Telefonseelsorge Aachen-Eifel auch im Internet aktiv. Auf nahezu 20.000 Mails haben die ehrenamtlichen Mitarbeiter seitdem geantwortet. Dass die Telefonseelsorge in der nächsten Zeit durch das Angebot im Internet abgelöst wird, glaubt Frank Ertel allerdings nicht: „Das hat mit der Unterschiedlichkeit der Menschen zu tun und mit ihren verschiedenen Anliegen. Viele wollen erzählen und sich 'aussprechen'."

Zu erreichen ist die Telefonseelsorge Aachen-Eifel unter den Telefonnummern
0800 / 111 0 111 und 0800 / 111 0 222

sowie per E-Mail: info@telefonseelsorge-aachen.de .

Weitere Informationen: www.telefonseelsorge-aachen.de

(Text: iba / Fotos: Bistum Aachen, Anja Klingbeil)