Wort-Wolken und bunte Perlen für den Gottesdienst

Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Aachen hat „Kirche mit Kindern“ als Themenschwerpunkt – Aachen richtet 2016 den „Rheinischen Kindergottesdienst-Tag“ für mehr als 300 Besucher aus der ganzen Landeskirche aus

Wie man mit neuen Erzählmethoden biblische Geschichten für Kinder spannend machen kann, ob man mit den Kleinen auch das Abendmahl feiern sollte und wie Computer heute im Kindergottesdienst kreativ genutzt werden können – das sind nur einige der Themen, über die sich die mehr als 100 Delegierten auf der Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Aachen am Samstag informieren konnten. Denn das Thema „Kirche mit Kindern“ stand am Vormittag im Mittelpunkt des Treffens der Abgeordneten aus den 13 Gemeinden des Kirchenkreises. Anlass zur Wahl dieses Synodenthemas ist der Rheinische Kindergottesdienst-Tag, der am 24. September 2016 in Aachen ausgerichtet werden wird. Die Haupt-Organisatoren der Veranstaltung sind Pfarrer Christoph Ude aus der Trinitatis-Kirchengemeinde Schleidener Tal und Pfarrerin Christine Erzfeld, Pfarrerin mit besonderem Auftrag im Kirchenkreis Aachen. Sie erwarten zum „KiGo-Tag 2016“ mehr als 300 Besucher aus der ganzen rheinischen Landeskirche. Mit dem Thema „Kirche mit Kindern“ wollen sie auf der Synode die Vertreter der Gemeinden schon jetzt auf dieses Groß-Event für den Kirchenkreis einstimmen und auch um Unterstützung aus den Gemeinden bitten.

Christliche Werte frühzeitig vermitteln

„In unserem Kirchenkreis gibt es eine große Vielfalt an Formen, Kinder in die Gemeindearbeit einzubeziehen und sie Kirche erleben zu lassen“, weiß Pfarrer Christoph Ude. So sei es in einer ganzen Reihe von Gemeinden weiterhin üblich, parallel zum Sonntagsgottesdienst auch einen Kindergottesdienst anzubieten. Manche Gemeinden veranstalteten hingegen regelmäßig Familiengottesdienste oder „Gottesdienste für Groß und Klein“, Krabbelgottesdienste am Nachmittag, Kinderbibeltage oder –wochen, Krippenspiele und vieles mehr. „Wichtig ist es uns vor allem, mit den Kindern schon über biblische Geschichten zu sprechen und ihnen diese bekannt zu machen. Das legt die Grundlage für den Glauben an Gott und das Vertrauen in die Gemeinde“, sagt Pfarrer Ude. „Die christlichen Werte und die Feiertage des Kirchenjahres prägen unsere Gesellschaft, aber wenn Menschen dies nicht frühzeitig mitgegeben wird, bleibt die Kirche fremd und es ist später schwer, einen Kontakt dazu herzustellen.“

Glauben für Kinder begreifbar machen

Über die Bedeutung der Arbeit mit Kindern für die Kirche sprach zu Beginn des Tages Pfarrer David Ruddat vom Rheinischen Verband für Kindergottesdienst. „Die ‚Kirche mit Kindern‘ macht deutlich, dass Kinder nicht die Zukunft der Kirche sind, sondern auch ihre Gegenwart“, sagte Ruddat. „Die Kinderkirche ist eine notwendige und wichtige Pflanze im Ökosystem der Gemeinde.“

Nach dem Experten-Referat konnten die Synodalen in mehreren Workshops sehen, wie Mitarbeitende im Kirchenkreis Aachen diese Arbeit konkret gestalten. In einer Gruppe stellte zum Beispiel Gemeindepädagogin Lena Braun-Rottländer die „Perlen des Glaubens“ vor. Dabei handelt es sich um ein Armband mit verschiedenen bunten Perlen, die Stationen des Lebens darstellen, darunter die „Wüstenperle“, die „Liebes-Perle“ oder die „Perle der Nacht“. Gerade für Kinder ist das „Glauben zum Begreifen“, sagte Lena Braun-Rottländer. „Das macht auch den Kleinen anschaulich, wie Glauben im Alltag verankert sein kann.“

Eine andere neue Methode, Kindern die Bibel näherzubringen, ist die Arbeit mit sogenannten Word-Clouds. Mit diesen Wort-Grafiken können die Kinder am Computer selbst kreativ werden und Bibeltexte ästhetisch ansprechend gestalten. Die eigenen Wortwolken laden sie mehr als ein bloßer gedruckter Text dazu ein, die Bibel aufzuschlagen, darin zu lesen und sich mit wichtigen Begriffen auseinanderzusetzen. In weiteren Gruppen ging es beispielsweise um das Abendmahl mit Kindern oder um die Frage, ob und wie Eltern in den Kindergottesdienst einbezogen werden sollten.

Viktoriaschule Veranstaltungsort für den Rheinischen Kindergottesdienst-Tag 2016

Ähnlich wie jetzt auf der Synode wird der Rheinische Kindergottesdienst-Tag 2016 den Teilnehmenden in etwa 20 Programmpunkten eine Mischung aus Referaten und Workshops bieten, die ihnen viele Anregungen für die eigene Arbeit in den Gemeinden geben. Veranstaltungsort wird die evangelische Viktoriaschule in der Aachener Stadtmitte sein. „Neu ist bei unserem KiGo-Tag, dass auch Vertreter der evangelischen Kirchen aus Belgien und den Niederlanden dabei sind“, kündigt Pfarrer Christoph Ude an. „Dieser euregionale Aspekt gibt noch einmal ganz andere Impulse, wenn die Teilnehmer erfahren, wie Kirche mit Kindern in unseren Nachbarländern aussieht und welche Ideen es dort gibt.“

 

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