Doppelter Grund zum Feiern in einem Gottesdienst

Kirchengemeinde Alsdorf feiert Ordination von Prädikant Heinz Wolke und 90-jähriges Bestehen der Evangelischen Frauenhilfe – Ordiniert, „um Gottes Wort zu sprechen“ – Seit 90 Jahren „Vorbild für gelebte Nächstenliebe“

Er freue sich, dass zwei so schöne Anlässe in einem Gottesdienst gefeiert werden können, sagte Superintendent Hans-Peter Bruckhoff am Sonntag in Alsdorf. Denn gleich zwei  festliche Anlässe machten diesen Gottesdienst in der Martin-Luther-Kirche zu einem ganz besonderen: In einem Festgottesdienst wurde Heinz Wolke zum Prädikanten ordiniert. Außerdem feierte die Evangelische Frauenhilfe Alsdorf-Mitte ihren 90. Geburtstag.

Vom Sprechen und Hören der Worte Gottes

Eine Ordination finde immer auf zwei Ebenen statt, sagte Bruckhoff. Die eine, das sei die sichtbare: Dass Heinz Wolke in der Martin-Luther-Kirche zum Prädikanten ordiniert werde, um Gottes Wort zu sprechen. Die andere Ebene sei aber, dass die Gemeindeglieder „sich Sonntags morgens aufmachen, um Gottes Wort zu hören.“ Insofern, sagte er zu den Gemeindegliedern, sei jede Ordination auch eine Ordination der Gemeinde. Hier schlug Bruckhoff auch die Brücke zu der Arbeit der Frauenhilfe: Diese sei ein tolles evangelisches Beispiel für das „Predigt-Hören“: „Die Evangelische Frauenhilfe Alsdorf-Mitte macht Jesu Wort deutlich: Gottes Wort richtig zu hören, heißt auch, richtig zu leben und zu handeln.“ Und die Frauenhilfe sei ein Vorbild für gelebte Nächstenliebe.

Wertvolle Unterstützung von Hilfsbedürftigen

Auch der frisch ordinierte Prädikant Heinz Wolke lobte in seiner Predigt die Arbeit der Frauenhilfe. Die Versorgung von kinderreichen Familien in Not, Weihnachtsfeiern für ledige Bergleute oder gerade aktuell die Flüchtlingshilfe seien nur wenige Beispiele für die wertvolle Unterstützung von Hilfsbedürftigen, die die Evangelische Frauenhilfe seit 90 Jahren leistet. Wolke betonte, dass viele Projekte in Alsdorf ohne die Hilfe der Frauenhilfe niemals möglich gewesen wären, beispielsweise die Gründung des evangelischen Kindergartens. 90 Jahre seien ein stolzes Alter, angesichts der aktuellen Probleme brauche man sich aber vermutlich auch in den nächsten 90 Jahren keine Sorgen um Arbeit für die Frauenhilfe zu machen, scherzte Wolke.

„Als ich hergekommen bin, warst du schon da“

Nach dem Festgottesdienst lud die Evangelische Frauenhilfe in den Luther-Saal unter der Kirche ein, um mit den anwesenden Gemeindegliedern sowohl ihr Jubiläum als auch die Ordination von Heinz Wolke zu feiern. Pfarrerin Elisabeth Peltner und Pfarrer Paul Schnapp nutzten diese Gelegenheit, um ihrem neuen Prädikanten zu gratulieren. Peltner betonte, dass Heinz Wolke schon sehr lange für die Kirchengemeinde Alsdorf tätig sei: „Als ich hier her gekommen bin, warst du schon lange da.“ Wolke habe aufgrund bürokratischer Schwierigkeiten sehr lange auf seine längst überfällige Ordination warten müssen, sagte Peltner, und sie sei froh, dass es nun endlich geklappt hat.

Frauenhilfe „tut, was zu tun ist“

Auch der Frauenhilfe gratulierte Pfarrerin Peltner herzlich. Sie lobte die Arbeit der Frauen, die sich seit 90 Jahren regelmäßig treffen und „tun, was zu tun ist: Kranke versorgen, Kinder betreuen, Menschen zu Gottesdienst abholen, zum Geburtstag gratulieren, anderen in Notsituationen beistehen und füreinander da sein.“

 

(Text und Bilder: Stephan Klumpp)