Vorbereitungen für das Reformationsjubiläum 2017 haben begonnen

Koordinatoren Pfarrerin Friederike Lambrich und Pfarrer Jens-Peter Bentzin stellen Pläne bei Pfarrkonvent vor - Jetzt in den Gemeinden Veranstaltungen für das Jubiläumsjahr planen!

Am 31. Oktober 1517 veröffentlichte Martin Luther 95 Thesen gegen den Ablassmissbrauch. Der berühmte Thesenanschlag gilt als Beginn der Reformation. Ein Ereignis, das in seinen Auswirkungen auf Politik, Religion, Kultur und Gesellschaft von weltgeschichtlicher Bedeutung ist. Deshalb wird das Jubiläumsjahr "500 Jahre Reformation" in Deutschland und weltweit mit kirchlichen und kulturellen Veranstaltungen gefeiert werden. In Nordrhein-Westfalen wird der 31. Oktober 2017 ein einmaliger arbeitsfreier Feiertag sein.

Wie der Evangelische Kirchenkreis Aachen und seine Nachbarkirchenkreise das Reformationsjubiläum hier in der Region feiern wollen und welche Veranstaltungen es dazu geben kann, planen jetzt ein "Arbeitskreis Reformationsjubiläum 2017" im Kirchenkreis Aachen und eine Steuerungsgruppe der vier Kirchenkreise Aachen, Jülich, Gladbach-Neuss und Krefeld-Viersen. Koordinatorin der Aktivitäten in den vier Kirchenkreisen ist seit November 2014 Pfarrerin Friederike Lambrich aus Willich im Kirchenkreis Krefeld-Viersen. Ihr Stellvertreter ist Pfarrer Jens-Peter Bentzin aus der Kirchengemeinde Monschauer Land. Die bisher vorhandenen Planungen stellten beide jetzt bei einem Pfarrkonvent des Kirchenkreises Aachen im Gemeindezentrum Kornelimünster vor.

"Wir sind autochthon!"

Zunächst führte Pfarrer Bentzin anhand einer geschichtlichen Präsentation in das Thema Reformation im Rheinland ein und stellte dabei dar, dass im Rheinland anders als vielleicht in anderen Regionen Deutschlands nicht von einer einheitlichen Reformationsbewegung gesprochen werden könne. Auch habe hier nicht eine einzige herausragende Führungspersönlichkeit gewirkt. "Die bis heute faszinierende Dynamik der reformatorischen Bewegungen in unserer Region entfaltete sich weitgehend autochthon", sagte Bentzin. "Das ist das Besondere des Protestantismus unserer regionalen Prägung und verleiht ihm ein eigenes, gleichberechtigtes Gewicht im Zugehen auf das Jubiläumsjahr 2017."

Aus diesem Grund strebe die Gruppe der vier Kirchenkreise an, zum Reformationsjubiläum nicht ein "Luther-Jubiläum" zu feiern, sondern in mehreren Veranstaltungen hervorzuheben, was evangelischer Glaube und das evangelische Leben damals, heute und in Zukunft hier in unserer Region ausmachten. Unter den Anwesenden im Pfarrkonvent stieß dies auf große Zustimmung.

Reformation 2017 im "Kleeblatt" mit Pilgerweg, Synode und Fest der Begegnung

Die Planungen der vier Kirchenkreise, die sich als "Kleeblatt" zur Gestaltung des Reformationsjubiläums zusammengeschlossen haben, stellte anschließend Pfarrerin Friederike Lambrich vor. Als biblisches Motto habe die Kirchenkreis-Gruppe den Vers "Gottes Wort kehrt nicht wieder leer zu ihm zurück" (Jes 55) gewählt. Geplant seien als die drei Hauptaktivitäten, an denen sich alle vier Kirchenkreise beteiligten, ein Pilgerweg, eine große Synode und ein "Fest der Begegnung". Der Pilgerweg solle im Zeitraum zwischen Oktober 2016 und Oktober 2017 historische Stätten der Reformation sowie Orte gegenwärtigen evangelischen Lebens in unserer Region umfassen. Gemeinden und Gruppen sollen dies mit Inhalten füllen und aktiv gestalten. An der Synode sollen neben Vertretern der vier Kirchenkreise und ihren Gemeinden auch ökumenische Partner, Partner aus der Euregio-Nachbarschaft sowie Partnerkirchen aus Indonesien und Afrika teilnehmen. Sie ist für September 2017 in der Hauptkirche Rheydt in Mönchengladbach geplant. Ebenfalls im September 2017 soll dann in Jülich das große Fest der Begegnung stattfinden.

Um diese Projekte umsetzen zu können, aber auch im Kirchenkreis Aachen selbst viele attraktive Angebote zum Reformationsjubiläum machen zu können, ist es jetzt wichtig, schon mit den Planungen für eigene Aktivitäten zu beginnen. Anfang Februar hat bereits ein Brief des "Arbeitskreises Reformationsjubiläum 2017" alle Gemeinden dazu aufgefordert, Projekte und Veranstaltungen zu erarbeiten und mitzuteilen, die in ein Programmheft für das Jubiläumsjahr aufgenommen werden können und auch mit einem finanziellen Zuschuss gefördert werden sollen.