Trinitatis-Kirchengemeinde Schleidener Tal hat die höchste Wahlbeteiligung im Kirchenkreis

Gemeindeleitungen wurden am Sonntag neu gewählt – „Arbeit im Presbyterium macht Freude, weil man etwas bewegen kann“

Am Sonntag hatten im Evangelischen Kirchenkreis Aachen 38.205 Menschen die Wahl: In den Kirchen und Gemeindezentren von 10 Wahlbezirken konnten Sie für die Kandidaten der Presbyteriumswahl ihre Stimme abgeben. Viele entschieden sich in den Tagen davor aber auch für die Briefwahl. „Bei uns war das ein großer Erfolg“, berichtet Peter Klein aus dem Wahlvorstand im Wahlbezirk Kall der Trinitatis-Kirchengemeinde Schleidener Tal am Wahltag. „Wir waren erstaunt, dass Ende der Woche schon an die 300 Briefe im Gemeindebüro eingetroffen waren.“ Nun sitzt Peter Klein, selbst ehemaliger Presbyter, gemeinsam mit Edith Reiff und Helga Müller im Wahllolkal in der Evangelischen Kirche Kall. Die hölzerne Wahlurne ist von der Kommune ausgeliehen, als Wahlkabine dient eine Stellwand mit Bildern aus der Konfi-Arbeit, hinter der im Kirchraum sonst das Schlagzeug steht. Die meisten Wählerinnen und Wähler geben hier schon vor dem Gottesdienst ihre Stimme ab, manche bleiben später zum Kirchkaffee und kommen über die Wahl ins Gespräch.

Gemeinsame Liste für ehemals sechs Wahlbezirke

„Auf unserem Stimmzettel können die Wähler dieses Mal bis zu 17 Kreuzchen machen“, erklärt Pfarrer Oliver Joswig. „Wir haben das Presbyterium von 21 auf 17 Plätze verkleinert, und dafür stellen sich 20 Kandidaten zur Wahl.“ Zum ersten Mal gab es in der Trinitatis-Kirchengemeinde Schleidener Tal 2016 eine gemeinsame Wahlliste für die gesamte Gemeinde. Das ist etwas Besonderes, da die Gemeinde 2007 fusionierte und bei den beiden folgenden Wahlen in sechs Wahlbezirke aufgeteilt war. Zum ersten Mal wurden jetzt unabhängig vom Wohnort die Kandidaten aufgestellt und gewählt. Einer von ihnen ist Günter Christmann aus Blumenthal, der schon in den vergangenen vier Jahren Presbyter war und sich vor allem im Bauausschuss engagiert. „Ich bin froh, dass wir jetzt in der Gesamtgemeinde wählen“, sagt er. „Gleichgültig zu welchem Standort der einzelne sich zugehörig fühlt, sind wir inzwischen eine Gemeinde und übernehmen auch für diese gemeinsam Verantwortung.“ Zur Wiederwahl anzutreten, war für ihn keine Frage, sagt Günter Christmann: „Ich fühle mich wohl in der Gemeinschaft und die Arbeit hat mir echt Spaß gemacht. Es ist eine Arbeit, die Freude macht, weil man etwas bewegen kann und mit vielen Menschen in Kontakt kommt.“

Wahlbeteiligung im Kirchenkreis-Durchschnitt bei 8,3 Prozent

Bis 16 Uhr konnten in Kall die Wahlberechtigten abstimmen, danach wurden alle Stimmen im Gemeindezentrum in Gemünd ausgezählt. Am Ende steht fest: Die Trinitatis-Kirchengemeinde Schleidener Tal ist die Gemeinde mit der höchsten Wahlbeteiligung im Kirchenkreis Aachen. 16,7 Prozent der Wahlberechtigten nahmen hier an der Wahl teil. Über eine recht gute Beteiligung konnten sich unter anderem auch die Ev. Kirchengemeinde Kornelimünster mit 13,2 Prozent und die Ev. Kirchengemeinde Baesweiler mit 12,8 Prozent freuen. In der Evangelischen Kirchengemeinde Herzogenrath stieg die Wahlbeteiligung auf 11,5 Prozent, nach nur 7,1 Prozent im Jahr 2012, und damit um mehr als die Hälfte der Wähler, . Der Grund für die Verbesserung ist, dass dort jetzt eine allgemeine Briefwahl durchgeführt wurde, was in dieser Gemeinde zuvor nicht der Fall war. Im Durchschnitt betrug die Wahlbeteiligung im Kirchenkreis Aachen 8,3 Prozent. Nach den ersten Hochrechnungen der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) lag die Wahlbeteiligung in den Gemeinden der Landeskirche im Durchschnitt bei 9,3 Prozent.

Insgesamt wurden in allen dreizehn Kirchengemeinden des Evangelischen Kirchenkreises Aachen – denen mit durchgeführter Wahl und denen mit vom KSV anerkannten Kandidaten – jetzt 205 Presbyterplätze besetzt. Alle neuen Presbyterien werden am 6. März oder am 13. März, je nach Gemeinde, in ihr Amt eingeführt.

(Text und Bilder: C. Braun / Kirchenkreis Aachen)