ESG enthüllt Gedenktafel für Johannes Kube

Ausländerreferent kämpfte 1981 mit Besetzung um Höver-Haus - Tafel neben "Steinernem Mönch" an der Nizzaallee

Anlässlich des ersten Todestages von Johannes Kube (Ausländerreferent der ESG von 1980 bis 2002) hat die Evangelische Studierendengemeinde Aachen vor ihrem Gebäude an der Nizzaallee eine Gedenktafel enthüllt. Sie erinnert an das Engagement von Johannes Kube und erzählt beispielhaft die Geschichte des steinernen Mönches, der vor der ESG durch Johannes Kube seinen Platz gefunden hat. Die Gedenktafel wurde von ehemaligen Studierenden, die mit Johannes Kube zusammengearbeitet haben, und vom Förderverein der ESG, Nizzalink e.V., finanziert.

Symbol des Häuserkampfes gerettet

Zur Enthüllung der Tafel hielt ESG-Pfarrerin Swantje Eibach-Danzeglocke eine Andacht. Sie sagte, dass die Geschichte von der Besetzung des Johannes-Höver-Hauses für das Leben von Johannes Kube bespielhaft gewesen und für ihn selbst immer von großer Bedeutung gewesen sei. Dann trug sie vor, wie Johannes Kube diese Geschichte erzählt hat:

"Der während der Besetzungszeit an der Eckwand des Johannes-Höver-Hauses stehende steinerne, kopflose Mönch mit dem umgehängten Schild „Das Aachener Modell“ soll als Denkmal erhalten bleiben. Für viele ist er ein symbolisches Wahrzeichen der Klosterbesetzung – zunächst seines Sturzes, bald aber seiner Auferstehung.

Die Steinfigur ist beim Abbruch des Seitenflügels am 22. Mai 1981 durch die Bagger umgestoßen und geköpft worden. Man setzte ihr bis auf weiteres eine ‚Halbkugel‘ auf den Rumpf. Beim unfreiwilligen Auszug aus dem Haus wünschen sich viele Besetzer die Rettung der Figur. Einige meinen, es könne sich bei ihr um die Darstellung des Gründers der ‚Armen Brüder‘, Johannes Höver, handeln.

Aber wie den tonnenschweren Steinkoloss – und wohin – wegschaffen, transportieren? Robby und Eugen, ehemalige „Zöglinge“ des Heims, wissen es: Auf einem vom Traktor gezogenen Anhänger wird die Skulptur auf den Vorplatz der ESG in Sicherheit gebracht und aufgebaut – als letztes erhaltenes Symbol des Häuserkampfes und der Besetzung des Höver-Hauses.

Der Transport des schweren Mönches gelingt. Auf dem ESG-Hof bietet sich ein passendes Rondell für die Figur an. Kunstvoll! Wenig später überbringt mir Robby den versteckt gehaltenen Kopf der Skulptur und lässt ihn 'aufkleben'."

Dank an Engagierte

Pfarrerin Eibach-Danzeglocke dankte in ihrer Ansprache Andre Tong Bayock für seine Initiative zur Aufstellung der Gedenktafel ebenso wie ESG-Wohnheimbewohnerin Betchem Bodjadgian für die Gestaltung der Tafel.