Ev. Kirche beim Tag der Integration dreifach vertreten

Gemeinden leisten konkreten Beitrag zur Integration - Bildungs- und Beratungsangebote für Flüchtlinge

Lebendig, tolerant und weltoffen präsentierte sich Aachen am Sonntag beim 11. Tag der Integration im Eurogress Aachen. Sechs Stunden Programm im Europa- und im Brüsselsaal, im Foyer, den Konferenzräumen und auf dem Außengelände begeisterten tausende Besucher. Möglich machten das rund 200 kleine Institutionen, Organisationen, religiöse Gemeinschaften und Vereine. Und auch die Evangelische Kirchengemeinde war gleich dreifach vertreten.

Wunderbare Gelegenheit, um miteinander ins Gespräch zu kommen

„Wir haben in Aachen ein sehr gutes Miteinander und viele Kooperationen. Der Dialog der Religionen ist die Basis für unser Miteinander. Es ist wichtig, ins Gespräch zu kommen und dafür ist der heutige Tag eine wunderbare Gelegenheit“, erklärte der Aachener Pfarrer Martin Obrikat. Gemeinsam mit Pfarrerin Bettina Donath-Kreß betreute er den Informationsstand der Evangelischen Kirchengemeinde im Raum des Arbeitskreises „Dialog der Religionen“ im Obergeschoss des Eurogress. Hier herrschte den ganzen Tag ein lebendiges Getümmel, und die Stempelaktion zum Reformationsjubiläum fand großen Anklang. „Unsere Gemeinden und Einrichtungen betreiben viele verschiedene Angebote und Projekte, die konkret einen Beitrag zur Integration leisten. Unsere Bildungsangebote etwa helfen, Migranten und Flüchtlinge sprachlich zu integrieren“, erklärte Obrikat.

Bei der Friedensfeier beteten alle gemeinsam

Pfarrerin Dr. Swantje Eibach-Danzeglocke vertrat die Evangelische Studierendengemeinde bei der multireligiösen Friedensfeier im Europasaal. Diese Feierstunde des Dialogs der Religionen ist stets ein zentrales Element beim Tag der Integration. Später am Nachmittag betreute Eibach-Danzeglocke das Glücksrad im Raum des Dialogs der Religionen, kam hier mit vielen Besuchern ins Gespräch. Nebenan wurde auch der neue Interreligiöse Kalender für das kommende Jahr vorgestellt und verteilt. Er erscheint jedes Jahr pünktlich am Tag der Integration.

"Miteinander lernen" integriert Flüchtlinge

Leiterin Karin Blankenagel, Sara Porras, Karin Gobiet und Sandra Hüllenkremer informierten am Stand der Evangelischen Familienbildungsstätte Aachen über ihr Kursprogramm. Ein konkretes Integrationsbeispiel ist das Projekt „Miteinander lernen“, bei dem Lehramtsstudenten Schüler mit Migrationshintergrund und junge Flüchtlinge fördern – seit Kurzem auch in Physik und Chemie.

Postkartenaktion für neue Anregungen

Die Werkstatt der Kulturen unter der Leitung von Heike Keßler-Wiertz leistet ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur Integration. „Alle unsere Projekte haben damit zu tun“, betonte Praktikantin Nora Krings. Da gebe es natürlich Sprachkurse, aber auch offene Angebote wie ein Internationales Frühstück. „Da treffen sich jeden Freitag Frauen mit Migrationshintergrund und tauschen sich aus“, erklärte Krings. Sehr gut angenommen wurde die Aktion „Fragen zum Glück“. „Wir nutzen die Postkartenaktion der Offenen Gesellschaft in Berlin, fragen die Besucher an unserem Stand, was unsere Gesellschaft braucht, damit Menschen mehr Glück erleben, und nehmen daraus auch viele gute Anregungen für unsere Arbeit mit“, meinte Heike Keßler-Wiertz.

(Text und Bilder: Nina Krüsmann)