Lebendige Gemeinde beeindruckt Besucher aus dem Kirchenkreis

Kreissynodalvorstand visitierte Kirchengemeinde Merkstein - Nach fast 60 Jahren Selbstständigkeit tun sich die Merksteiner mit Herzogenrath und Kohlscheid 2018 zur Lydiagemeinde zusammen - Fusionsprozess geht gut voran

Als das Leitungsgremium des Evangelischen Kirchenkreises Aachen, der Kreissynodalvorstand (KSV),  vor zehn Jahren das letzte Mal in der Kirchengemeinde Merkstein zu Besuch war, da seien die Widerstände noch groß gewesen, erinnert sich Presbyterin Heike Stiller an die letzte Visitation 2007. "Außer einem gemeinsamen Gemeindebrief hatten wir damals noch wenige Berührungspunkte mit den Nachbarkirchen in Herzogenrath und Kohlscheid - jetzt blicken wir fast euphorisch in unsere gemeinsame Zukunft als Lydia-Gemeinde."

Der "kollektive Bischof" ermutigte zur Fusion

"Wenn die drei Kirchenstandorte am 1. Januar zu einer Großgemeinde fusionieren, geht nichts verloren", ist Superintendent Hans-Peter Bruckhoff überzeugt. Im Gegenteil, der Zusammenschluss werde das Gemeindeleben für alle bereichern. "Sie gestalten Ihren gemeinsamen Weg sehr zuversichtlich und voller Neugier," zeigte sich Bruckhoff bei der Visitation beeindruckt. Im Namen des "kollektiven Bischofs", wie er den KSV schmunzelnd vorstellte, ermutigte er die Gemeinde zu selbstbewußter Zuversicht: "Merkstein hat Erhebliches einzubringen, davon profitieren auch die Nachbargemeinden."

Die Presbyterien arbeiten bereits Hand in Hand

Als sehr ermutigend empfand die Merksteiner Presbyterin Marianne Helbig den Besuch des KSV, der sich beeindruckt zeigte von der lebendigen Vielfalt der Gemeinde. "Wir haben hier vieles, was es es in Herzogenrath und Kohlscheid so noch nicht gibt", erklärte Helbig. "Unsere Jugendarbeit, der Handarbeitskreis oder das offene Bibeltreffen bringen wir gerne mit ein", freut sich Helbig auf die Fusion. Bei einem Workshop wolle man nun mit den Presbyterien aus den Nachbargemeinden eine gemeinsame Liturgie erarbeiten und die Gottesdienstzeiten koordinieren.

"Das wächst - geben Sie sich Zeit"

Viele Mitglieder des neunköpfigen Leitungsgremiums aus dem Kirchenkreis konnten den Merksteinern bei ihrem beratenden Informationsbesuch eigene Erfahrungen weitergeben. "Nichts ist in Stein gemeißelt, man kann alles wieder ändern" machte Presbyterin Susanne Degenhardt aus Hoengen-Broichweiden Mut, das sich im Januar mit Würselen und Alsdorf zur Christus-Gemeinde zusammen schloss. "Sie müssen nicht jedes Problem direkt lösen - das wächst, geben Sie sich Zeit."

(Text und Bilder: E. Saur)