Notfallseelsorge erhält Ehrenamtspreis der Stadt Aachen

Beim Neujahrsempfang für Aachener Vereine lobte der Oberbürgermeister 57 Seelsorger - Bei Rettungseinsätzen stehen sie Angehörigen und Einsatzkräften zur Seite

Die Notfallseelsorge Aachen ist diesjähriger Träger des Ehrenamtspreises der Stadt Aachen. Das Karlssiegel und die Urkunde überreichte Oberbürgermeister Marcel Philipp beim Neujahrsempfang für die Aachener Vereine im Krönungssaal des Aachener Rathauses. Neben den Rettungskräften von Feuerwehr, Polizei oder weiteren Hilfsorganisationen werden auch die Notfallseelsorger alarmiert, wenn ein Unfall geschieht, bei dem Menschen schwer verletzt wurden oder gar starben. Sie stehen dann vor Ort Angehörigen, Ersthelfern oder Zeugen zur Seite, die wenige Minuten zuvor Schreckliches miterleben mussten. Im vergangenen Jahr absolvierten die Aachener Notfallseelsorger 210 Einsätze.

Einsatz-Szenarien sind zum Beispiel Suizide und Verkehrsunfälle

Am Einsatzort stehen die Notfallseelsorger den Angehörigen, aber auch den Ersthelfern oder Zeugen zur Seite. Die Einsatz-Szenarien reichen dabei von fehlgeschlagenen Reanimationen, Suiziden oder ungeklärten Todesfällen bis hin zu Verkehrsunfällen. Für die Notfallseelsorger bedeute ihr Einsatz "eine Bereicherung für einen selbst, wenn man sieht, wie nah Menschen in Not einen Helfer an sich heran lassen", zitierte Philipp während seiner Laudatio. "Es wird einem bewusst, was das Leben bedeutet."

"Es wird Zeit, einfach einmal 'Dankeschön' zu sagen"

Die Notfallseelsorge Aachen wurde 1999 durch 20 hauptamtliche Kräfte ins Leben gerufen und ist ein Angebot des Evangelischen Kirchenkreises und des Katholischen Bistums Aachen. Aktuell zählt die Notfallseelsorge Aachen 57 Damen und Herren, zehn Personen arbeiten hauptamtlich. „Wenn man hört, welch verantwortungsvolle und umfangreiche Arbeit hier tagtäglich geleistet wird, dann verschlägt es einem beinahe den Atem und es wird Zeit, einfach einmal ‚Dankeschön‘ zu sagen,“ sagte der Oberbürgermeister.

Die Stadt Aachen zeichnet seit 2012 jeweils zu Jahresbeginn eine Einzelperson und eine Personengruppe für ihr ehrenamtliches Wirken aus. Neben der Notfallseelsorge als Gruppe wurde in der Rubrik Einzelperson der Blinde Horst Boltersdorf ausgezeichnet, der Nichtbehinderten vermittelt, wie es ist, mit einem körperlichen Handicap zu leben.

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