Ferienspiele in Kall sind „besser als am Strand“

Kinder haben viel Spaß bei der Ferienfreizeit der Trinitatis-Gemeinde - Auf Römer-Spuren im unterirdischen Köln - Auf den Spuren der Tiere quer durch den Wald

"Das finde ich sogar viel besser als die ganze Zeit am Strand zu sein!". Tobias Votum fällt klar aus. Er nimmt zum ersten Mal teil und genießt die Ferienfreizeit der Evangelischen Trinitatis-Kirchengemeinde Schleidener Tal, die im Kaller Gemeindezentrum angeboten wird. Mit neugewonnenen Freunden werkelt Tobias kräftig am "Regenmacher" - ein Klanginstrument, das die Diaguitas Indianer in Chile erfanden. Gleichzeitig klopfen die Mädchen und Jungs ganz feste viele Nägel mit dem Hammer in eine Pappröhre. Schnell noch Deckel an die beiden Enden eingesetzt und Schnüre um das Rohr gewickelt, kleine Kiessteine hinein gefüllt, dann ist das Werk vollbracht. Larissa, Enad, Marlon, Tobias und Nils sind sich einig: "Das macht riesig Spaß." Enad ist besonders stolz: "Guck mal, den Nagel habe ich mit einem Schlag versenkt."

Spannende Aktionen führen die Kinder rund um die Welt

Pfarrer Christoph Ude verrät: "Wir haben die Basteleien unserer Ferienwoche an Kontinenten orientiert". Spannende Aktionen werden rund um die Welt geboten. Beim "Südamerika"-Tag basteln Kinder "Regenmacher". Am Tisch nebenan bearbeiten sie fachmännisch "Anden"-Gebirgssteine mit Feilen. Drinnen im Haus wird mit "Alpaka"-Wolle gefilzt. Überall geht es emsig zu. Spiele bieten zudem Abwechslung zwischen 10 und 16 Uhr. Auf Tour ist die Gruppe rund um Pfarrer Christoph Ude auch. Traditionell stehen während der Ferienfreizeit zwei Aktionstage auf dem Programm. Zunächst führt der Ausflug die Kinder im Grundschulter ins Kommerner LVR-Freilichtmuseum, in dem es nicht nur historisch bedeutende Häuser zu bestaunen gibt, sondern ein Förster mit seinem Hund die Kinder auch "Auf den Spuren der Tiere" quer durch den Wald führt. Im historischen Köln hingegen nehmen die Feriengäste die Römer und deren heute unterirdisch liegende Bauten wie Tore und Mauern unter die Lupe - mit der Führung "Köln von unten". Danach ist Austoben auf einem großen Spielplatz angesagt.

Die Resonanz auf das Ferienspiel-Angebot ist großartig

Das erste Mal wurde eine solche Ferienfreizeit 2012 in Kall angeboten. "Früher sind wir auch schon mal die komplette Woche weg gefahren", berichtet Ude. Mittlerweile hat sich die Aktion zu "Ferienspielen" gewandelt. Die Resonanz auf das Angebot ist großartig. "Wir haben im ersten Jahr mit ganz wenigen Teilnehmern angefangen - da waren es vielleicht 5 bis 7", erinnert sich der Kaller Pfarrer. Doch die Aktion sprach sich schnell herum und kam gut an. "Wir haben mittlerweile die Zahl der Kinder auf zwanzig begrenzt, damit die Gruppe nicht zu groß wird", so Ude. Mehrfach teilgenommen hat bereits Melinda Hörnchen. Diesmal hat die Dreizehnjährige eine etwas andere, besondere Mission: Sie wächst in die Aufgabe hinein, die Ferienaktionsgruppe der Evangelischen Trinitas-Gemeinde zu betreuen und kümmert sich als "Teamerin" liebevoll darum, dass die Mädchen und Jungen eine schöne Woche erleben. Erfahrene Feriengruppenleiter wie Pfarrer Ude, Birgit Heick-Cremer und Stephanie Sofie Ude hat sie dabei an ihrer Seite.

Zum Abschluss wird mit den Eltern gegrillt

An der Ferienwoche gefällt der jungen Kallerin, "dass man die Freizeit mit der Kirche verbringt und auch mal was unternimmt. Man lernt sich gut kennen, trifft alte Freunde und gewinnt neue." 2019 wird die Freizeit für Kinder im Grundschulalter bestimmt wieder stattfinden, verspricht Ude. Mit-Organisator Jan Wattjes werde dann allerdings nicht mehr mit an Bord sein. Der Gemeindepädagoge gehe im Oktober in den Ruhestand. Er werde fehlen und seine Stelle nicht nachbesetzt. Offen sei bislang aber noch, so Pfarrer Ude, ob statt der Ferienspiele doch wieder eine mehrtägige Fahrt von der Kirche angeboten wird: "Wir überlegen noch." Doch jetzt steht erst mal der krönende Abschluss der diesjährigen Freizeit an. Die Eltern der Teilnehmer kommen zu Besuch und dann wird gemeinsam gegrillt. Es ist ein gemütlicher und gemeinschaftlicher Ausklang einer schönen Woche.

(Text: Kirsten Röder)