Neue Gesichter im Kreissynodalvorstand

Claudia Immendorf und Marianne Helbig nahmen erstmalig an KSV-Sitzung teil - Denken und Handeln über Gemeindegrenzen hinweg

Nach Ihrer Wahl auf der Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Aachen Mitte November und Ihrer Einführung am ersten Adventswochenende haben Claudia Immendorf und Marianne Helbig nun zum ersten Mal an einer Sitzung des Kreissynodalvorstandes teilgenommen. Ihre Amtszeit dauert acht Jahre, also bis 2020. Wir stellen Ihnen die neue 1. und die neue 3. stellvertretende Synodalälteste einmal näher vor:

Marianne Helbig aus der Evangelischen Kirchengemeinde Merkstein

Marianne Helbig, geboren im Jahr 1945, ist seit 1996 Mitglied im Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde Merkstein und stammt ursprünglich aus Schweden. Formal gesehen habe sie also einen "Migrationshintergrund", könne das selbst aber gar nicht so empfinden, sagt sie. 40 Jahre lang hat Frau Helbig in Merkstein als Zahnärztin gearbeitet und ist nun im Ruhestand. Ihre Gemeinde vertritt sie auch in der Delegiertenkonferenz der Nordkreisgemeinden. Neben der guten Zusammenarbeit der Gemeinden sind ihre besonderen Interessensschwerpunkte die Mitarbeit am Gemeindebrief und die Organisation des Besuchsdienstes. Seit zwölf Jahren erstellt sie auch einen Gemeindekalender mit Bildern aus dem Familienzentrum und dem Gemeindeleben. Außerdem hat sie einen Handarbeitskreis ins Leben gerufen, dessen Verkaufserlös hilfebedürftigen Familien zugute kommt. Marianne Helbig ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter.

Für die Evangelische Erwachsenenbildung hat Frau Helbig bereits Vorträge zu einer Reihe unterschiedlicher Themengebiete gehalten, über die sie sich das Wissen aus eigenem Interesse angeeignet hatte, denn, so sagt sie: "Zu viel Freizeit ist auch nicht gut!" Unter anderem referierte sie über Martin Luther und Katharina von Bora, über Astrid Lindgren, die Zeitmessung und die Entwicklung des Geldes als Zahlungsmittel.

Selbst beschreibt sich Marianne Helbig als einen "vermittelnden" Typ. In die Arbeit im KSV gehe sie "neugierig" und mit der Erwartung, dass schon "ein bisschen mehr Arbeit" als bisher auf sie zukomme. "Ich war von Anfang an in der Delegiertenkonferenz im Nordkreis und möchte mich auch im KSV dafür einsetzen, dass es mehr Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden im Kirchenkreis gibt", sagt die neue 3. stellvertretende Synodalälteste. "Sicher gibt es bei der Zusammenarbeit auch Spannungen - aber die müsste man überwinden." Ihre Erfahrungen aus der Gemeinde, so ist sich Helbig sicher, könne sie in Zukunft gut in die Arbeit im KSV einbringen. Auch die Seniorenarbeit sei ein Feld, in dem sie sich gerne engagiere.

Claudia Immendorf aus der Evangelischen Kirchengemeinde Stolberg (Aachen-Brand)

Claudia Immendorf ist in ihrer Gemeinde bereits seit 2006 Presbyterin und Aachener Kreissynodale. Seit 2008 ist sie außerdem 1. Stellvertreterin eines Landessynodalen. Ihr besonderes Engagement gilt Kindern, Jugendlichen und Familien in ihrer Gemeinde, unter anderem im Familienzentrum Bergstraße, bei den Kinderbibeltagen Brand und Lesenächten für Grundschulkinder. Die 47-jährige Versicherungsbetriebswirtin ist selbst Mutter von zwei zehn und vierzehn Jahre alten Kindern.

In ihrer Vorstellung zur Wahl bei der Kreissynode wählte Claudia Immendorf zwei Sprüche, die sie gut beschreiben: "Die Lösung von Konflikten hängt von der Bereitschaft ab, in die Schuhe des anderen zu steigen." (Ulrich Eggers) und "Alle eure Sorgen werfet auf ihn; denn er sorgt für euch." (1. Petrus 5,7; ihr Konfirmationsspruch).

Von ihrer Arbeit als 1. stellvertretende Synodalälteste im KSV erwartet Claudia Immendorf, dass Arbeit und Zeit gefordert werde, dass es aber auch gute gemeinsame Beratungen gebe, die eine "Horizonterweiterung" für sie bedeuten werden. "Ich freue mich darauf, den ganzen Kirchenkreis noch genauer kennenzulernen und gleichzeitig noch mehr Erfahrungen für die Arbeit in meiner eigenen Gemeinde zu sammeln", sagt sie. Besonders gespannt sei sie darauf, noch mehr über die Finanzen im Kirchenkreis zu erfahren und auch über das Neue Kirchliche Finanzwesen (NKF).

Claudia Immendorf engagiert sich bisher schon im Familienzentrum Bergstraße und im Synodalen Kindertagesstättenausschuss, als Vorstandsmitglied der ev. Frauenhilfe des Kirchenkreises, im Synodalen Ausschuss der Familienbeauftragten, in der Diakonie Stolberg und als Familienbeauftragte in Stolberg. "Mein Herz hängt daran, gute Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien zu erhalten, und mir ist es wichtig, keine Kita schließen zu müssen", sagt Immendorf. "Wenn wir als Kirche bestehen wollen, müssen wir uns ganz stark um den Nachwuchs kümmern", ist sie sich sicher. "Wenn wir bei den Kindern schon den Glauben eingepflanzt haben und eine Beziehung zu Kirche und Gemeinde geschaffen haben - dann kommen nach einer Trotzphase im Jugendalter viele auch wieder zurück."

Als zweiten Schwerpunkt ihrer Arbeit sieht Claudia Immendorf es, ein besonderes Augenmerk auf den sorgsamen Umgang mit den hauptamtlichen Mitarbeitern in Kirchenkreis und Gemeinden zu legen. "Unsere Mitarbeitenden engagieren sich mit viel Zeit und Kraft. Wir müssen darauf achten, dass sie nicht ausbrennen", meint sie. Auch deshalb sei eine Kooperation über Gemeindegrenzen hinweg sinnvoll, zum Beispiel um Veranstaltungen und Vertretungen zu organisieren. Claudia Immendorf: "Wir können viel mehr gemeinsam machen, ohne dass man gleich Angst vor Gemeindezusammenschluss und Fusionierung haben muss! Wir wollen doch einander nichts wegnehmen, sondern gewährleisten, dass alle Arbeitsfelder abgedeckt und gut versorgt sind."