Kirchraum wird zu Kinderkrippe

Evangelische Gemeinde Alsdorf stellt weitreichende Pläne für ihre Gebäude vor – Paul-Gerhardt-Kirche in Ofden soll umgebaut werden – K.O.T. zieht in die Luisenpassage um

Um sich selbst fit für die Zukunft zu machen und gleichzeitig die Bedingungen für Kinder und Jugendliche in Alsdorf zu verbessern, hat die Evangelische Kirchengemeinde Alsdorf ein neues, weitreichendes Konzept für ihre Arbeit und die weitere Nutzung ihrer Gebäude entwickelt. Anfang des Monats stellte die Gemeindeleitung die Pläne in einer Gemeindeversammlung im Luthersaal vor.

Das neue Gemeindekonzept sieht insbesondere vor:

  • Umzug der K.O.T. für Jugendliche aus dem alten Haus in der Albrecht-Dürer-Straße in neue Räume in der Luisenpassage im Rahmen des ABBBA-Projekts: Gemeinde-pädagoge Heinz Wolke wird die Jugendarbeit der Gemeinde weiterführen und mit der modernen Ausstattung dort ein noch ansprechenderes Angebot für die Jugendlichen entwickeln.
  • Umbau der Paul-Gerhardt-Kirche in Ofden: Der Kirchraum wird verkleinert und der dann abgetrennte Teil als Kindergarten genutzt. Die zurzeit zweigruppige Kinder-tagesstätte der EVA e.V. in Ofden wird dadurch um Betreuungsmöglichkeiten für U2- und U3-Kinder erweitert. Der verkleinerte Kirchraum wird so gestaltet, dass er für die Gemeinde auch als Multifunktionsraum nutzbar ist.
  • Zunächst Aufrechterhaltung des Betriebs der Immanuelkirche im Stadtteil Busch. Falls die Zahl der Gemeindeglieder aber nicht größer wird, müsste eine Schließung ins Auge gefasst werden.
  • Sanierung von Martin-Luther-Kirche und Luthersaal in Alsdorf-Mitte.
  • Mögliche Erweiterung der EVA-Kindertagesstätte in Alsdorf-Mitte von vier auf fünf Gruppen. Kurz- bis mittelfristige Modernisierung dieses Gebäudes.

Dringender Bedarf an Betreuungsplätzen für Kleinkinder

„Die evangelische Kirche will in Alsdorf präsent bleiben: mit ihrer Arbeit als wichtigem Teil des städtischen Lebens, mit der Vermittlung von christlichen Werten und auch mit ihren Gebäuden“, sagt Dorothea Gronen, Vorsitzende des Alsdorfer Presbyteriums. Gleichzeitig gebe es insbesondere in Alsdorf-Ofden einen dringenden Bedarf der Familien an U3-Betreuungsplätzen. Die jetzt vorgestellte Idee ermögliche es, die Kirche zu erhalten, die als Versammlungs- und Andachtsraum für die Gemeinde wichtig sei und auch den Stadtteil optisch präge, und gleichzeitig die Stadt beim Ausbau der nötigen U3-Plätze zu unterstützen.

Gemeinde hofft auf Unterstützung aus der Bevölkerung

Die jetzt vorgestellten Pläne seien gefasst worden, da die evangelische Kirchengemeinde Alsdorf darauf reagieren müsse, dass die Gemeindemitgliederzahl in den vergangenen fünf Jahren um etwa zehn Prozent gesunken sei, von 4250 auf 3900, sagte Gronen. Dies bedeute, dass es einerseits weniger Besucher in den Gottesdiensten gebe, aber auch weniger Einnahmen aus der Kirchensteuer. Dazu führe auch die Altersstruktur der Gesellschaft insgesamt, da es immer mehr Rentner gibt. „Kirche lebt aber durch die Menschen, und gleichzeitig können wir als Kirche den Menschen hier in Alsdorf viel geben“, sagte die Presbyteriumsvorsitzende. „Wir sind überzeugt, dass unser neues Konzept mit den verstärkten Angeboten für Kinder und Jugendliche in der Stadt Alsdorf ankommt und wir so noch mehr dazu beitragen können, die Rahmenbedingungen für Familien zu verbessern. Jetzt hoffen wir, dass auch die Bürger der Stadt Alsdorf uns unterstützen!“

 

Ganzseitiger Bericht über die Pläne der evangelischen Kirchengemeinde Alsdorf und die Situation in den anderen Nordkreis-Gemeinden aus Aachener Zeitung / Aachener Nachrichten vom 30.11.2012 (PDF)